Museen: Museion, die neue Mission wird konkret
Das Museion hat eine neue, ehrgeizige Mission und präsentiert nun die ersten konkreten Aktivitäten, mit denen es diesen Auftrag in die Tat umsetzt. Unter der Leitung des Direktors Bart van der Heide ist das Museum seit Juni 2020 bestrebt, weit mehr zu werden als die Summe seiner Ausstellungen. Es hat begonnen, ein erweitertes institutionelles Profil herauszubilden: das Museum sieht sich als Vermittler und Agent seiner Sammlung und seiner in Italien einzigartigen zivilgesellschaftlichen Verwaltungsstruktur. Zugleich wird es für das aktive und interdisziplinäre kulturelle Ökosystem der Region tätig sein.
Konkret manifestiert sich dies in dem neuen Format Museion Passage, in dem Werke aus der Sammlung im Erdgeschoss des Museums gezeigt werden, und zwar unabhängig vom übrigen Ausstellungsprogramm. Dieses Format beginnt mit der Installation 102 Signs for a Museion Fence (2006) des Künstlers Matt Mullican. Während des Winters wird die Installation Talks und Aktionen anstoßen, die sich mit der Rolle des Museion in der heutigen Kulturlandschaft auseinandersetzen. Museion Passage folgt auf ein anderes neues Format, das bereits im September 2020 ins Leben gerufen wurde: im Museion Bulletin hat sich eine veränderliche und diversifizierte institutionelle Stimme herausgebildet.
Museion Bulletin ist eine dreisprachige, redaktionelle Online-Plattform, die Expertise und gelebte Erfahrungen der regionalen Kultur-Community zum Ausdruck bringt. Im März 2021 wird die Ausstellung Here to Stay eröffnet, die sich mit der Identität der Sammlung befasst, ihre Schwerpunkte weiter stärkt und den Gesellschaftsvertrag zwischen öffentlichem und privatem Sektor erneuert. Durch die Akquise neuer Schenkungen soll die Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit des Museion für die Zukunft gesichert werden. Die innerhalb der Sammlung definierten Kerngruppen werden das Museion im institutionellen Kontext Italiens profilieren.
Die Einzelausstellung des Künstlers Jimmy Robert in Zusammenarbeit mit renommierten europäischen Partnern (von April bis August 2021) wird ebenfalls auf die Sammlung des Museion Bezug nehmen, insbesondere auf ihren Nukleus Kunst und Sprache. Die Schau bekundet das Anliegen des Museion, internationale Nachwuchskünstler in Bozen vorzustellen, hieß es heute auf der Online-Pressekonferenz des Museions.